Manche Menschen begeben sich auf eine Pilgerreise, um Gott nahe zu sein. Auch wenn Pilgerreisen heutzutage auch aus Freizeitgründen gemacht werden – für manche Menschen steht das religiöse Motiv im Vordergrund. In den letzten Jahren werden Pilgerreisen immer beliebter, sie liegen richtiggehend im Trend. Warum das so ist, erklärt dieser Beitrag.
Seiteninhalt
Antwort auf schwierige Zeiten: Pilgern hilft bei der Suche nach einer Antwort
Wir leben in einer hektischen Welt, in der jeder und jede Einzelne mit vielen Anforderungen an sich konfrontiert ist. Burnout und Depressionen gelten als regelrechte Volksleiden – kein Wunder, dass Menschen in solchen Zeiten Wege zu sich selbst suchen.
Eine Pilgerreise bedeutete, sich auf diesen Weg machen. Meditation und Selbstfindungskurse boomen – gleichzeitig begeben sich immer mehr Menschen auf eine Pilgerfahrt. Vielleicht liegen Pilgerfahrten aufgrund der unsteten Zeit und Welt in denen wir leben im Trend. Sie ermöglicht weit mehr als eine Flucht aus dem Alltag. Für manchen steht die meditative Ruhe des Pilgerns im Vordergrund. Andere erleben sich während des Pilgerns im Einklang mit der Natur. Für viele Pilgerer bedeutete eine Pilgerreise nach wie vor einen Weg zu Gott gehen und finden.
Pilgerer in der Bibel: War Jesus ein Pilgerer?
Die Bibel schildert Erzählungen von Reisen, Pilger- und Wallfahrten. Während vielleicht Abraham im ersten Testament einer der frühsten Pilgerer der Geschichte war, ist Jesus der wohl berühmteste.
Viele Wege nahmen Jesus und seine Jünger zu Fuß. Ihr Ziel mag vielleicht keine Pilgerreise gewesen sein, doch wie Pilgerer folgten sie dem Weg, den Gott ihnen wies. Das Neue Testament schildert allerdings auch, wie Jesus sich auf Wallfahrt begibt. Jesus pilgert zum Pessachfest. Deshalb pilgern viele Menschen auch, um Jesus und Gott zu ehren. Bekannte Stätten, die mit Jesus Leben und Wirken zu tun haben, sind zu bekannten Wallfahrtsorten geworden. Ebenso beliebt sind Pilgerstätten, die in Italien liegen. Dies hat mit der Bedeutung der katholischen Kirche für viele Gläubigen zu tun. Pilgerfahrten nach Rom und ins Heilige Land liegen im Trend.
Pilgern: Wie sieht eine solche Reise aus?
Jeder Pilgerer hat seine eigene Vorstellung davon, wie er die Pilgerreise bestreiten will. Nicht unüblich ist es, sich mit wenig Gepäck auf den Weg zu machen. Eine der berühmtesten Pilgerwege ist der Jakobsweg. Viele Pilgerer verzichten freiwillig auf das Angebot, das Übernachtungsunterkünfte ihnen machen. Sie schlagen am Abend ihr Zelt auf oder schlafen im Schlafsack unter freiem Himmel. Manche Pilgerer sind weniger spartanisch – sie kehren am Abend in eine einfache Unterkunft ein. Gerade an beliebten Pilgerstrecken haben sich viele Unterkünfte auf die Bedürfnisse der Pilgerer eingestellt. natürlich ist es auch möglich das Schlafen im Zelt oder in Freien mit dem Einkehren in eine Gaststätte abzuwechseln.
Pilgern liegt im Trend – und das schon im Mittelalter
Im Übrigen war das Pilgern bereits im Mittelalter unglaublich beliebt. Martin Luther, der Reformator, spottete allerdings über diese Art des Pilgerns. Das mag an einigen Praktiken gelegen haben, die ähnlich fragwürdig erscheinen wie der Ablasshandel. Nach Luthers Reformation pilgerten die Menschen weniger. Pilgerer heute haben wenig Anreize, das Pilgern zum Beispiel aus Prestigegründen zu betreiben. Einen Pilgerer oder eine Pilgererin trägt stets ein ehrlicher Gedanke. Welches Ziel auch immer mit der Reise erreicht werden soll – um Anerkennung geht es dabei selten. Beim Pilgern geht es meistens um den Weg an sich – und um das Gehen. Im Zusammenhang mit dem Pilgern fällt oft ein Satz: Der Weg ist das Ziel.